Bläserklänge, Diskussion und koscheres Essen
von Stefan Külpmann
Zur kalten sonnigen Mittagsstunde erklangen neben der Pauluskirche – mitten in der Bochumer Innenstadt – am 03.02.2018 plötzlich Bläserklänge. Eine Schar von 17 Bläserinnen und Bläsern hatte sich zusammen gefunden und blies drei Choräle dem teils verwunderten Bochumer Shoppingpublikum entgegen. Doch nur wenige der Passanten hatten die Chance, ein ihnen bekanntes Gesicht in der Runde auszumachen. Schließlich standen dort lediglich zwei Bochumer. Die übrigen Bläserinnen und Bläser waren teils viele Stunden gefahren: Von Bremen bis nach Bayern, von der Oberlausitz bis nach Baden-Württemberg, von Oldenburg bis in die Pfalz, von Baden bis nach Frankfurt, von Lippe bis ins Rheinland erstreckte sich die regionale Vielfalt.
Zum nun bereits vierten Mal trafen sich die Fördervereine der Posaunenchorarbeit zu einem Bundestreffen, um gemeinsam in den Austausch zu treten. Ideen wurden weitergegeben, Probleme berichtet und nach Lösungen gesucht. Hajo Nast berichtete aus dem Jugendposaunenchor Bochum-Linden e.V., wie hier seit über 20 Jahren in alternativer Weise die Finanzierung eines hauptamtlichen Chorleiters gelingt. Aber auch die Probleme und Zwickmühlen wurden aufgezeigt, die nicht nur zu der durch viel Idealismus geprägten Anfangszeit den Alltag des vielfältigen Posaunenchores prägen.
Nach viel zu knapper Zeit der Diskussion lud Landesposaunenwart Daniel Salinga die Teilnehmenden in die Pauluskirche ein, um aus den neuen Heften „Zwischentöne“ und dem „Norddeutschen Bläserheft 3“ mit viel Engagement und Zuversicht innerhalb von einer Stunde vier nicht ganz leichte Stücke einzuüben.
Der Abend klang vergnügt und mit weiteren Diskussionen und Anekdoten im jiddischen Restaurant Matzen aus.
Nach erholsamen Schlaf und stärkendem Frühstück wurden die vorbereiteten Stücke zu Gottes Lob und Ehre im Gottesdienst dem Wort von Pfarrerin Lengenfeld-Brown zur Seite gestellt. Einige Teilnehmenden ließen es sich nicht nehmen, im Anschluss noch die Jahrhunderthalle zu besichtigen und sich von der mitreißenden Geschichte eines sehr besonderen Bauwerkes und des Auf- und Abstiegs der Montanindustrie Bochum beeindrucken zu lassen.
Alle Teilnehmenden nehmen nun die Ideen mit in ihre Arbeit und erzählen im nächsten Jahr in der Oberlausitz, wie die Umsetzung gelang.